Hintergrund- und Nebengeräusche bei Nutzung von Hörgeräten: Was ist zu tun?

Insbesondere für neue und erstmalige Träger von Hörgeräten können die verschiedenen Geräusche und Klänge, die unterschiedliche Situationen im Alltag zwangsläufig mit sich bringen, zu einer akustischen Überforderung führen.

Deswegen sind moderne Hörgeräte vielmals auch in der Lage, solche Störfaktoren gezielt zu unterdrücken. Eine Beratung beim Hörakustiker im Ort hilft weiter.

Was genau sind Nebengeräusche?

Zu differenzieren ist hierbei zwischen Primär- und Nebengeräuschen. Selbstverständlich sollen Hörgeräte die Lebensqualität im Alltag steigern, was zwangsläufig mit einem einwandfreien Hörverständnis einhergeht.

Aber nicht alle Geräusche, die in der unmittelbaren Umgebung stattfinden, müssen unbedingt gehört werden. Wer sich beispielsweise im Kino einen neuen Film anschaut, möchte den Dialog natürlich anstandslos verstehen können – aber Nebengeräusche, vom Knistern der Popcorntüte bis zu quietschenden Sitzen oder flüsternden Menschen, haben in solch einer Situation keinen Mehrwert.

Ganz im Gegenteil sogar: Sie stören und können gewissermaßen zu einer akustischen Reizüberflutung bei Nutzung von Hörgeräten führen.

Derartige Irritationen sollten moderne Hörgeräte ausblenden können. Das ist aus offensichtlichem Grund von Vorteil: Einerseits „nerven“ solche akustischen Irritationen dann nicht mehr, parallel dazu können Hörgeräteträger die Primärgeräusche besser und klarer wahrnehmen.

Praktisch funktioniert das mittlerweile in ganz unterschiedlichen Situationen und unter verschiedenen Geräuschbedingungen – was bei Hörgeräteträgern zu mehr Lebensqualität und Freude im Alltag führt.

Abseits des bereits genannten Beispiels gibt es in unterschiedlichen Situationen viele weitere störende Nebengeräusche.

Dazu gehören unter anderem:

  • eine rauschende Klimaanlage

  • das Rasseln der Tram oder U-Bahn

  • klapperndes Geschirr und andere kleine Utensilien

  • quietschendes Leder, beispielsweise an Schuhen oder Taschen

Es ist gerade einmal rund zwei Jahrzehnte her, da waren Hörgeräteträger diesen Geräuschen gewissermaßen noch schutzlos ausgeliefert. Heute hingegen nicht mehr.

So neutralisieren moderne Hörgeräte störende Hintergrundgeräusche

Nebengeräusche bei Hörgeräten, was tun

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Beim Tragen von Hörgeräten sind Nebengeräusche eine nervige Angelegenheit

Bei Nutzung von Hörgeräten bis zur etwa Jahrtausendwende prasselten all die störenden Hintergrundgeräusche ungehindert ins Ohr. Zum damaligen Zeitpunkt war das unvermeidbar, denn die früher omnipräsenten analogen Hörgeräte verstärkten den Schall in der Umgebung weitestgehend 1:1 – also ohne einzelne Geräusche und Klänge gezielt herauszufiltern oder andere akustische Signale hervorzuheben.

Das belastete neue und erstmalige Hörgeräteträger vorwiegend in den ersten Wochen und Monaten. Sie gingen allesamt von einem gestörten/schwachen Gehör plötzlich über in eine Hyperempfindlichkeit gegenüber allen möglichen akustischen Signalen.

Selbiges war auch der ausschlaggebende Grund, warum viele Hörgeräte damals noch weite Teile des Tages in die Schublade statt ans Ohr gesteckt wurden – all die Neben- und Hintergrundgeräusche waren für die Träger der Hörgeräte schlicht zu viel.

Standardisiert haben moderne Hörgeräte heute bereits eine Voreinstellung, die überflüssige Geräusche, Töne und vergleichbare Störsignale herausfiltert. Damit wird auch direkt die Reizüberflutung beim erstmaligen Tragen vermieden.

Parallel dazu bringen zeitgemäße Hörgeräte viele praktische Funktionen mit, mit denen sich beispielsweise bestimmte akustische Signale verstärken, andere wiederum signifikant schwächen oder gar völlig abstellen lassen.

Speziell Stimmen werden bei Hörgeräten typischerweise verstärkt – schließlich sind das akustische Signale, die man hören will und muss. Eine raschelnde Tüte hingegen nicht.

Lärmunterdrückung und Sprachhervorheben

Beides geht bei modernen Hörgeräten häufig Hand in Hand. Die klassische Lärmunterdrückung filtert primär konstant rauschende und brummende Klänge heraus, wie sie etwa ein alter Kühlschrank, ein Staubsauger oder eine Lüftungsanlage abgeben.

Das hat zwei Vorteile: Einerseits bleibt damit der „Schreckeffekt“ von lauten Klängen aus, andererseits auch die störende Geräuschkulisse von rauschenden Geräten.

Parallel dazu nutzen Hörgeräte typischerweise eine Sprachhervorhebung. Die kleinen Geräte sind dank des technologischen Fortschritts also in der Lage, Stimmen zunächst zu identifizieren, anschließend werden sie im zweiten Schritt verstärkt. Dadurch werden Stimmen, zum Beispiel bei Vorträgen oder in Gesprächen, klarer und besser verständlich.

Nicht-Hörgeräteträger können sich das wie die Dialog-Funktion am Fernseher oder der heimischen Soundbar vorstellen. Gesprächs- und Stimmfrequenzen werden in der Folge klarer.

Isolation von Windgeräuschen

Für Menschen mit einem gesunden Gehör sind Nebengeräusche wie lautes Windpfeifen kein großes Problem. Zwar fällt das Gespräch mit dem Gegenüber tatsächlich etwas schwerer, aber das Gesagte wird normalerweise immer noch verstanden.

Bei früheren Hörgeräten, mit analoger Funktionsweise, konnten Windgeräusche aber als so laut und störend wahrgenommen werden, dass alle weiteren Geräusche quasi unsichtbar in den Hintergrund gerückt wurden.

Deshalb haben moderne Hörgeräte heute Wind-Filter, mit denen sich das laute Windbrausen, wenn es einem um die Ohren pfeift, nahezu vollständig abstellen lässt. Das funktioniert normalerweise über eine Stufen-Regelung: Es muss also niemand völlig auf das Geräusch von Wind verzichten.

Minimierung von Impulsschall

Impulsschall sind die Geräusche, die beispielsweise auftreten, wenn mit hohen Schuhen auf Hartboden gelaufen wird oder Geschirr aneinander klirrt.

Das harte, gegenseitige Aufeinanderprallen sorgt für eine kurzfristige starke Schallbildung, die bei Nutzung von Hörgeräten als belastend empfunden werden kann. Deshalb haben moderne Hörgeräte Funktionen, um eben das abzustellen.

Eine Beratung vor Ort bei Hörsysteme Mengede in Dortmund hilft Ihnen weiter, wenn Sie Nebengeräusche stören oder sich eine präzisere Einstellung des Hörgeräts wünschen. Vereinbaren Sie gleich einen Termin für Ihre Beratung beim Hörakustiker im Ort!

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Zainab Ismail
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